Abgesehen von den inhaltlich überzeugenden Geschichten und den authen-tischen Charakteren ist es vor allem der Sprachduktus, der mich in den Bann gezogen hat... man kann dieses Berlin tatsächlich sehen, hören, riechen und erleben. Die Atmosphäre, in die der Leser eintaucht, reicht vom Grotesken zum Surrealen, vom Befremdlichen zum Bedrohlichen, vom Belustigenden zum Mitleiderregenden, vom Verlorenen zum Defätistischen, und von all dem aus ist es wiederum nur ein kleiner Sprung zum Absurden... eine Welt, die höchst fragwürdig erscheint – und die genau die gegenwärtige Lebensrealität spiegelt.
Cecilia Wirth, Lektorin

In zwölf „Großstadt-Rhapsodien“ schildert Ulrich A. Büttner die Erlebnisse einer handvoll Figuren im gegenwärtigen Berlin, die, so unterschiedlich sie sind, eines gemeinsam ha­ben: Es sind einsame, irrende und verirrte Personen, die ver­suchen, ihr Leben zu gestalten, die nach etwas suchen, das sie inmitten der ständigen Ruhelosigkeit, des allgegenwärtigen Egoismus’, der allgemeinen Geschwindigkeit und Unverbindlichkeit des zwischenmenschlichen Alltags nicht fin­den können – mehr noch: Es gelingt ihnen nicht, sich selbst in dieser Welt zu lokalisieren, zu definieren, sich heimisch zu fühlen in diesem Sammelbecken von Historie, Gegenwart, Kulturen und Geisteshaltungen. Psychische Störungen und Aberrationen erscheinen als die logische Konsequenz.
Friederike Gremler, Germanistin

Auf abstrakte, jedoch zugleich sympathische und selbstironische Weise erläutert ein fiktiver Schreiberling die Entstehungsgeschichte – hier ist es wohl angebrachter, von der „Findungsgeschichte“ zu sprechen – und erschafft dadurch einen skurrilen, aber nichtsdestotrotz originellen Rahmen (...) Missionare, Piraten, Queen Elizabeth II, ein Kunstsammler u. a. gewähren uns im Laufe mehrerer Erzählungen einen Einblick in das Mit- und Gegeneinander von erster und dritter Welt. Dieser Dualismus durchzieht das gesamte Werk. (Der abgetrennte Kopf) regt zum Nachdenken und zum Hinterfragen der eigenen politischen Meinung an.
Alexander Christ, Literatur- und Geschichtswissenschaften